Wirtschaft und Entwicklung
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Alpenregion: Regionale Entwicklungen
Gotthard-Bergstrecke
Schweizerische Südostbahn (SOB) 2016
Betriebskonzept Korridor «Gotthard»
Schweizerische Südostbahn (SOB) 2014
Treno Gottardo - Konzept für den Betrieb der Gotthardbergstrecke
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Treno Gottardo kommt nicht zum Zug
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Thema: Wirtschaft, Handel & Beruf
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Gotthard-Bergstrecke
Schweizerische Südostbahn (SOB)
Gotthardbergstrecke - Betriebskonzept Korridor «Gotthard»

Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) legt im Hinblick auf die Ende 2017 anstehende Erneuerung der Fernverkehrskonzession zwei Alternativkonzepte für einen wirtschaftlichen Betrieb der beiden Korridore «Gotthard» und «Ostschweiz» vor. Die Umsetzung dieser Konzepte durch die SOB sowie der Betrieb des Voralpen-Express (VAE) ermöglichen Effizienzsteigerungen bis zu 25 Mio. Franken pro Jahr.

Vor gut zwei Jahren hat die SOB mit dem innovativen Konzept «Treno Gottardo» die Diskussion um den Betrieb der Gotthardbergstrecke angestossen. Das Konzept sah eine stündliche Zugverbindung zwischen Arth-Goldau und Lugano vor und war als Teil des Regionalen Personenverkehrs geplant. Die Positionierung als abgeltungsberechtigter Verkehr und die fehlende Direktanbindung aus der Deutschschweiz wurden damals der SOB angekreidet, die Grundidee jedoch nicht.

Für eine Fortsetzung dieser konzeptionellen Arbeiten sprachen die zahlreichen Rückmeldungen - insbesondere auch aus der Tourismusbranche - und Ermunterungen zur Weiterentwicklung. Die anstehende Reform für den Regionalen Personenverkehr und die damit verbundenen Abgrenzungsfragen sowie Überlegungen zur Netzentwicklung kamen hinzu.

Direkte Verbindungen - weniger Kosten

Nun liegen zwei Angebotskonzepte der SOB für die beiden Korridore «Gotthard» und «Ostschweiz» vor. "Sie fügen sich Schritt um Schritt in unsere Wachstumsstrategie ein", hält SOB-Verwaltungsratspräsident Hans Altherr fest. Dass die beiden geschärften Konzepte eigenwirtschaftlich und kundenorientiert realisierbar sind, freut SOB-CEO Thomas Küchler besonders. Er konstatiert: "Die SOB will mit diesen Konzepten, die nennenswerte Verbesserungen wie zum Beispiel direkte Verbindungen mit gleichzeitiger Kostenreduktion ausweisen, für die qualitative Entwicklung des öV Schweiz einen Beitrag leisten."

Der Korridor gegen Süden

Der «Korridor Gotthard» umfasst die eigentliche Gotthardbergstrecke Lugano-Arth-Goldau sowie die beiden Zulaufstrecken nach Zug-Zürich und Luzern-Olten-Basel. Verknüpft werden der Interregio Basel-Erstfeld bzw. Zürich-Erstfeld und der TILO-Regionalzug Erstfeld-Lugano. Dies schafft wieder Direktverbindungen zum Beispiel von Basel in die Leventina. Vorgesehen ist, dass der SOB-Zug von Norden her bis Arth-Goldau alle zwei Stunden alternierend mit dem Basistunnel-IC der SBB verkehren soll.

Ein Stundentakt ist auf der Strecke Arth-Goldau-Lugano via Gotthardbergstrecke und Ceneri-Basistunnel vorgesehen. Die verknüpfte Linienführung ermöglicht Direktverbindungen aus der Deutschschweiz und lässt die touristische Vermarktung des Gotthardgebietes zu. Die SOB verfügt über jahrelange Vermarktung des Erfolgsproduktes Voralpen-Express und ist überzeugt, mit diesem bewährten Vermarkungskonzept auch am Gotthard erfolgreich zu sein und vor allem dem lokalen Tourismus einen echten Mehrwert zu bringen.

Korridor Ostschweiz

Hier sollen stündlich der Rheintal-Express (REX) mit einem Interregio zwischen Zürich und St. Gallen verknüpft werden. Er ersetzt den langsamen Interregio von Zürich-Winterthur-St. Gallen mit Halten in den Regionalzentren des Fürstenlandes sowie den REX mit Halten in den Regionalzentren des Rheintals. "Direkte und umsteigefreie Verbindungen zwischen der Agglomeration Zürich und dem St. Galler Rheintal", so CEO Thomas Küchler, "bieten das Potenzial, den «Korridor Ostschweiz» als eigenwirtschaftliches Angebot zu positionieren."

Effizienzsteigerungen im Visier

Mit der Tandem-Konfiguration «Gotthard» und «Ostschweiz», ergänzt mit dem zwischen St. Gallen und Luzern verkehrenden Voralpen-Express, ist gegenüber dem heute vorgesehenen Angebotskonzept AS 2025 eine Effizienzsteigerung von ca. 25. Mio. Franken möglich. Diese Effizienzsteigerung kommt direkt den öffentlichen Kassen von Bund und Kantonen zugute, die um diesen Betrag bei der Finanzierung des Regionalen Personenverkehrs entlastet werden. Aus Sicht der Fahrgäste werden mehr umsteigefreie Direktverbindungen zwischen den nationalen und regionalen Zentren der Deutsch- und Südschweiz ermöglicht. Zusätzlich profitieren die Fahrgäste von den komfortablen neuen SOB-Zügen.

Quelle: Text Schweizerische Südostbahn AG (SOB), 07. Juli 2016

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SOB: Treno Gottardo - Konzept für den Betrieb der Gotthardbergstrecke

Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) hat den Bestellern, Bund und Kantonen, ein erweitertes Konzept für einen wirtschaftlichen Betrieb der Gotthardbergstrecke unterbreitet. Es kombiniert kreativ zwei Ansätze: Angebot und Vermarktung. Eckpunkte sind die Vermarktung des Freizeit- und Tourismusverkehrs sowie die Direktverbindung Arth-Goldau-Lugano.

Mit der Inbetriebnahme des Gotthardbasistunnels im Dezember 2016 (Fahrplanwechsel 2016/2017) werden der Personenfernverkehr und der Güterverkehr auf diese neue Strecke wechseln. Die bisherige Gotthardbergstrecke soll weiterbetrieben werden - auch deshalb, weil sie für die Regionen im Einzugsgebiet ein wichtiger Standortfaktor ist.

Die Gottharsbergstrecke hat drei Funktionen zu erfüllen: dem Interregio- und dem Tourismusverkehr zu dienen und den Basistunnel zu entlasten. Mehrere Ideen und Pläne hierfür liegen vor. Dass dies wirtschaftlich machbar ist, zeigt die SOB mit ihrem erweiterten «Konzept Gotthardbergstrecke - Treno Gottardo».

Das eigenständige, in der Ost-, Zentral- und Südschweiz verankerte Bahnunternehmen ist, nachdem ihre Machbarkeitsstudie vergangenes Jahr kritisiert worden war, nach reiflicher Überlegung nochmals über die Bücher. «Die SOB», so Verwaltungsratspräsident Hans Altherr, «nimmt ihre Rolle als kreative Innovatorin und Querdenkerin wahr und ist bereit, Kantone und Bund bei der Erreichung ihrer Mobilitätsziele zu unterstützen.»

Die SOB hat ein alternatives SOB-Angebotskonzept inklusive Richtofferte erarbeitet und diese kürzlich den Bestellern vorgelegt. Aus den gegebenen Einschränkungen und zahlreichen Randbedingungen hat sie eine optimale Angebotslösung herauskristallisiert. «Neben dem Grundangebot für Pendlerinnen und Pendler braucht es die touristische Entwicklung, denn das öV-Angebot und die touristische Entwicklung sind direkt voneinander abhängig. Für den wirtschaftlichen Betrieb reichen die teils schwachen Pendlerpotenziale alleine nicht aus», so CEO Thomas Küchler.

Mehrwert für alle

Dass der touristische Verkehr durch optimale Angebots-, Betriebs- und Vermarktungskonzepte massiv gesteigert und damit ein Mehrwert für alle - nämlich Besteller des regionalen Personenverkehrs, Tourismusanbieter sowie die Kantone und Gemeinden im Einzugsgebiet - generiert werden kann, hat sich beim Voralpen-Express gezeigt. Die SOB verfügt über
jahrelange Erfahrung im Betrieb dieses Produktes. Sie hat den klassischen Pendlerverkehr mit den Bedürfnissen des Freizeit- und Tourismusverkehrs verzahnt. Die Regionen entlang der Gotthardstrecke verfügen über ähnliche Strukturen und vergleichbares Potenzial.

Die SOB bringt als erfahrene und engagierte Betreiberin, die bereit ist, mit den lokalen und regionalen Tourismusorganisationen eng zusammenzuarbeiten, die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung des «Konzepts Gotthardbergstrecke» mit: Sie bietet den betroffenen Regionen bzw. Kantonen attraktive Lösungen und schafft ihnen zugleich einen Mehrwert:

- Tessin mit Airolo, Faido, Bellinzona, Lugano

- Uri mit Flüelen, Altdorf, Erstfeld, Göschenen, Andermatt

- Schwyz mit Arth-Goldau, Schwyz, Brunnen

- Graubünden / Surselva und Wallis / Goms


Die SOB legt den Schwerpunkt auf den (Tages-)Tourismus. Neben der Gotthardbergstrecke oder dem aufstrebenden Andermatt kann die Zentral- und Südschweiz eine Vielzahl von touristischen Highlights in den Sektoren Sport, Kultur, Genuss und Erholung aufweisen. «Eine aktive Vermarktung und eine Ausschöpfung des Marktpotenzials führen zu mehr Auslastung, höheren Erlösen und somit zu höherer Wirtschaftlichkeit», rekapitulierte Heinrich Güttinger, Leiter Verkehr.

Vorteile des Angebotskonzepts

Das SOB-Angebot, das eine Direktverbindung Arth-Goldau-Lugano vorsieht, ist abgestimmt und eingebettet in das Gesamtsystem des öffentlichen Verkehrs. Im Fokus der Planungen lagen optimale Anschlusssituationen und Umsteigezeiten in den Knoten. Die stündlichen Verbindungen stellen die Grunderschliessung in die Regionen der Kantone Schwyz, Uri und Tessin sicher. Zudem ergeben sich Synergien mit anderen Produkten auf der Nord- und Südrampe. Das Angebot kann entweder mit Übergangslösungen oder nach Inbetriebnahme der Basistunnel Gotthard und Ceneri im Dezember 2019 umgesetzt werden. Langfristig kann der Betrieb der Bergstrecke aber nur sichergestellt werden, wenn von Beginn weg ein tragfähiges und überzeugendes öV-Angebot bereitgestellt und mit einem kompetenten Partner umgesetzt wird.

Rollmaterial und weitere Dienstleistungen

Das Konzept sieht Rollmaterial vor, das sowohl den Pendlerinnen und Pendlern als auch den Touristinnen und Touristen zusagt: Triebzüge mit offenem und durchgängigem Fahrgastraum, breite Einstiegstüren und grosse Fensterflächen. Genügend Platz für Gepäck und Sportgeräte ist ebenso vorgesehen wie ein Verpflegungsbereich, bequeme Sitze, W-LAN und Angebote für Kinder. Auf den durchgehenden Zügen sind Zugbegleiter im Einsatz.

Meilensteine
2012: Tourismuspotenzialanalyse SOB durch Universität St. Gallen
Frühjahr 2013: Erarbeitung Tourismuskonzept
Ende 2013 - Januar 2014: Machbarkeitsprüfung und Erarbeitung des alternativen SOB-Angebotskonzeptes

Quelle: Text Schweizerische Südostbahn AG (SOB), 4. Februar 2014

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SOB: Treno Gottardo kommt nicht zum Zug

Wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) mitgeteilt hat, wird nach 2016 die SBB weiterhin die Gotthardbergstrecke als Fernverkehr betreiben. Das innovative SOB-Konzept «Treno Gottardo» kommt nicht zum Zug.

Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) hatte Anfang Jahr den Bestellern, Bund und Kantonen, ein erweitertes Konzept für einen wirtschaftlichen Betrieb der Gotthardbergstrecke unterbreitet. Das innovative Angebotskonzept inkl. Richtofferte «Treno Gottardo» kombiniert kreativ die zwei Ansätze Angebot und Vermarktung und zeigt auf, dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Bergstrecke machbar ist und dass die Kombination von Pendler-, Freizeit- und Tourismusverkehr sowie die Direktverbindung Arth-Goldau-Lugano die Voraussetzungen für einen langfristigen Erfolg schaffen.

Das BAV hat nun entschieden, dass auch nach der Inbetriebnahme des Gotthardbasistunnels im Dezember 2016 die SBB als derzeitige Konzessionsinhaberin die Bergstrecke weiterhin als Fernverkehr betreiben wird. Die SOB nimmt diesen Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis. Der Treno Gottardo kommt zwar nicht zum Zug, aber zumindest bis 2017 wird es ein gutes Verkehrsangebot über die Bergstrecke geben.

Per Ende 2017 steht die Erneuerung der Fernverkehrskonzession an und damit der Entscheid, ob der Betrieb der Bergstrecke weiterhin als Fernverkehrsangebot gelten soll oder als regionaler Personenverkehr mit Anspruch auf finanzielle Abgeltungen der betroffenen Kantone und des Bundes. Dann werden neben Fragen der Standortförderung auch die drei Funktionen, die die Gotthardbergstrecke erfüllen soll, nämlich dem Interregio- und dem Tourismusverkehr zu dienen und den Basistunnel zu entlasten, erneut auf der Agenda stehen.

Die SOB wird sich weiterhin dem Wettbewerb mit kreativen Konzepten und Ideen stellen.

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Weltkulturerbe: Gotthardbergstrecke
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Publikation
Quelle: Kanton Uri
Die Gotthardbergstrecke als Weltkulturerbe der UNESCO
Chancen und Risiken der Lancierung einer Kandidatur, 2006
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Publikation
Quelle: ProBahn
Gotthard Bergstrecke
Verkehrsgutachten
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Weiterführende Informationen
Gotthard-Bergstrecke Bilder Uri: Raumentwicklung Unteres Reusstal
Kombinierter Verkehr Surselva-Graubünden: Porta Alpina
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