Kanton
Aargau
Abschlussprüfungen
an
Bezirksschulen
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Veröffentlichung
der Prüfungsergebnisse = mehr Wettbewerb = mehr Erfolg? |
Der
Aargauer FDP-Grossrat Urs Haeny verlangt in seinem Postulat, dass
die Regierung die Veröffentlichung der Resultate der Abschlussprüfungen
an Aargauischen Bezirksschulen prüfen soll. Einzelne Schule liegen
mit ihren Resultaten seit Jahren in hinteren Drittel, begründet der
Grossrat seinen Vorstoss. Nach Meinung von Haeny werde die sensibilisierte
Öffentlichkeit, die betroffenen Schulen zum Handeln veranlassen und
so mehr Wettbewerb unter den Schulen erzeugen. |
Kommentar:
Leistungsprobleme
an gewissen Schulen - wenn es sie tatsächlich gibt - müssen analysiert
und Verbesserungen veranlasst werden.
Es
ist wahrscheinlich, dass eine Veröffentlichung den Druck auf die Schulen,
d.h. auf Schulbehörden, Eltern , Kinder und Lehrpersonen, erhöhen
würde. Es ist hingegen fraglich, ob sich die wirklichen Probleme
mit einer Publizierung der Ergebnisse nachhaltig verbessert würden.
Die
Weltwirtschaft wurde in den vergangenen Jahren nach der Formel "mehr Wettbewerb
= mehr Erfolg" gelenkt. Die Vertrauenskrise, welche gegenwärtig die
Weltwirtschaft tiefgreifend erschüttert, ist eine der Kehrseiten der
erwähnten Formel. Im Bildungsbereich sind die "Produktionsmittel"
nicht etwa Maschinen, sondern junge heranwachsende Menschen in einer äusserst
empfindlichen Entwicklungsphase. Pädagogen wissen, dass bei
Jugendlichen "mehr Wettbewerb" , auch mehr Frust und mehr Probleme erzeugen
kann.
Die
Formel "mehr Wettbewerb = mehr Erfolg" ist im Bildungsbereich ein fragwürdiges
Erfolgsrezept. Für eine Verbesserung der Bildungsqualität
sind innovativere Ideen gefragt.
Kanton
Zürich
Lehrberufe
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Jede
dritte Lehre wird abgebrochen - Tendenz steigend |
Der
Zürcher "Tages-Anzeiger" berichtete, dass im Kanton Zürich
im Jahre 2001 im Vergleich zu 1998 50% mehr Jugendliche ihre bestehenden
Lehrverhältnisse aufgelöst haben. Nach Erhebungen des Berufsbildungsamtes
wurden überdurchschnittlich viele Lehren im Baugewerbe, im Pflanzenbau,
im Verkauf und im Gastgewerbe vorzeitig abgebrochen. Behörden und
Personalverantwortliche sind über die Entwicklung besorgt. |
Ursachenforschung:
Die
Jugendlichen sind vielfach den heutigen Belastungen nicht mehr gewachsen.
Sind sind oft nicht gewillt, schwierige Situation durchzustehen.
Jugendliche
beginnen häufig eine Lehre im Bewusstsein, dass sie diesen Beruf nicht
ein Leben lang ausüben wollen. Mit dieser Einstellung ist der Einsatzwille
entsprechend kleiner.
Jugendliche
verfügen bereits über einen beträchtlichen Wohlstand. Viele
sähen keinen Anreiz mehr, etwas durchzuziehen.
Vor
allem KV-Lehrlinge zeigten häufig mehr Intersse am im Internet surfen
als an der ihnen auferlegten Arbeit.
Viele
Lehrstellenbewerber/innen haben erst im letzten Augenblick erkannt, dass
in den Betrieben die effektive Leistung zählen würde.
Von
vielen Eltern konnte keine Unterstützung erwartet werden.
Für zahlreiche Eltern ist eine Ausbildung ihrer Kinder gar nicht mehr
so wichtig.
Die
Schule liefert oft Noten, welche für die Lehrstellenauswahl der Betriebe
nicht mehr berücksichtigt werden können. Als Folge davon haben
einige Betriebe sich dem "Basis Check", einem Fähigkeitstest , angeschlossen.
Die
Anforderungen in den Lehrbetrieben und in den Schulen (Berufsschulen) sind
in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
In
den letzten Jahren haben viele Betriebe erfreulicherweise neue Lehrstellen
geschaffen. Dabei sind viele neue Lehrmeister eingesetzt worden. Die neu
verantwortlichen Lehrlingsbetreuer/innen hatten vielleicht falsche Erwartungen
an die jungen Leute.
PISA
und Deutschland
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Warum
haben Kanada und Finnland besser abgeschnitten als Deutschland? |
In
einem ARD-Interview hat die Kultusministerin von Baden-Württemberg (CDU) Gründe genannt, warum in der Bildungsstudie PISA (Programme
for international Student Assessment) Finnland und Kanada besser abgeschnitten
haben als Deutschland . |
Kernaussagen:
Finnland
In
Finnland haben Lehrpersonen in der Gesellschaft ein gutes und gesellschaftlich
anerkanntes Ansehen. In Deutschland wird die Tätigkeit der Lehrpersonen
ständig hinterfragt und abgewertet.
Es
ist nicht richtig, dass Finnland Ganztagesschulen hat. Das Schulsystem
in Finnland trägt lediglich den teilweise langen Schulwege der Schülerinnen
und Schüler Rechnung.
Ganztagesschulen
sind eindeutig kein Qualitätsmerkmal für Schulen.
Zentralistisch
aufgebaute Schulsysteme führen zwangsläufig zu einem Qualitätsabbau.
Kanada
hat ein föderalistisch aufgebautes Schulsystem. Kanada nutzt die Vorteile
eines föderalistischen Bildungswesens.
Kanada
und Finnland haben die Kernbildungsinhalte (nicht die Strukturen)
landesweit
abgestimmt. Beide Länder kennen für alle Schultypen landesweite
Vergleichs- oder Abschlussprüfungen.
Die
Kultusministerkoneferenz Deutschlands hat eine umfassende und ergänzende
PISA E-Studie veranlasst. Die Ergebnisse dieser Studie werfen in Deutschland
gegenwärtig hohe Wellen in den Medien. Es ist Wahlkampfzeit.
Erkenntnisse
aus der PISA E-Studie:
In
der deutschen Bildungslandschaft gibt es ein brisanten Nord-Süd-Gefälle,
oder politisch ausgedrückt, ein Rot-Schwarz-Gefälle. Die CDU/CSU
regierten südlichen Bundesländer haben markant besser abgeschnitten.
Obwohl
der Stadtstaat Bremen eine der höchsten Bildungsausgaben pro Schüler
hat, weisen die Bremer schlechte Bildungsleistungen auf.
Das
sogenannte Bildungsgefälle verringert sich , wenn Benachteiligungen
wie Migrationshintergrund oder sozialökonomische Aspekte mitberücksichtigt
werden.
Das
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung führt die Unterschiede
auf verschiedene "gesellschaftliche, ökonomische, soziale und
kulturelle Rahmenbedingungen" in den einzelnen Bundesländern zurück.
Das
Max-Planck-Institut hält den Einfluss der Politik auf die Bildungsentwicklung
als nicht sehr bedeutend. Wichtige Impulse werden von der Politik bei der
Definition des Bildungsklimas oder bei der Festlegung des Leistungs- oder
Gerechtigkeitsverständnisses erwartet.