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PISA-Studie
2006 |
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Schweiz Bildungsforschung PISA 2006 |
PISA
2006 LCH zum Schweizer Ergebnis |
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Schweiz Bildungsforschung PISA 2006 Hintergrundinformationen |
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PISA
2006: Ergebnisse der Schweiz
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Der
Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) und die Schwesterorganisation
"Syndicat des Enseignants Romands" (SER) werten die Ergebnisse der Testreihe
PISA 2006 als gleichzeitig sehr gutes und unbefriedigendes Resultat. Die
Erkenntnisse bestätigen die bisherigen Vermutungen über Stärken
und Schwächen des Schweizer Schulwesens und machen den Handlungsbedarf
deutlich. Das Ranglisten-Spektakel der letzten Tage lenkt aber aus Sicht
der Lehrerinnen und Lehrer von den tatsächlichen Themen und Herausforderungen
ab. |
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PISA
2006 Länderrangliste Grafik |
Das
Abschneiden der Schweiz in den Naturwissenschaften mag vom Rangplatz her
als mässig gut er-scheinen. Vergleicht man die Voraussetzungen in
der Schweiz mit Voraussetzungen von weit besser klassierten Ländern,
dann legt die Schweiz eine Spitzenleistung vor.
Die
Starthandicaps heissen: |
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weit
überdurchschnittlich hoher Anteil an Jugendlichen aus bildungsfernen
Milieus und mit Migrationshintergrund; eine seit Jahrzehnten herrschende
Knappheit an Lehrpersonen für die naturwissenschaftlichen Fächer; |
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eine
der kürzesten Lehrerausbildungen für die Primarstufe; |
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vergleichsweise
wenig Zeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie für
die Zusammenarbeit der Lehrpersonen (die dafür eine rekordhohe Pflichtlektionen-Zahl
zu absolvieren haben); |
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eine
vergleichsweise tiefe Gesamtstundenzahl und grosse interkantonale Unterschiede
in der Dotation der naturwissenschaftlichen Fächer; |
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und
schliesslich der Umstand, dass die getesteten 15jährigen Schülerinnen
und Schüler im internationalen Vergleich etwas weniger lang zur Schule
gegangen sind als in den meisten Vergleichsländern. |
So
gesehen erbringt die Schweiz mit einem Rangplatz zwischen 8 und 14 unter
den OECD-Ländern eine fast herkulische Leistung, welche vor allem
dem Einsatz der Lehrpersonen zuzuschreiben ist. Simulationsrechnungen der
OECD legen nahe, dass die Schweiz mit "Finnischen
Verhältnissen" sich in der Spitzengruppe bewegen würde.
Die
Chancenungleichheit entschieden beheben |
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Unbefriedigend
bleibt - in allen drei Fächern - ein zu grosser Anteil von Schülerinnen
und Schülern in den tiefsten Niveaus. Unbefriedigend bleibt die zu
kleine Gruppe mit Spitzenleistungen. Unbefriedigend bleibt namentlich auch
die noch zu grosse Abhängigkeit der Schulleistungen vom sozio-ökonomischen
Hintergrund der Jugendlichen wie auch vom Geschlecht.
Die
Herstellung von mehr Chancengleichheit ist nicht allein ein ethisches Gebot,
sondern auch volkswirtschaftlich von grösster Tragweite. Die "Risikogruppe"
mit ungenügenden Kompetenzen findet kaum mehr Arbeit und verursacht
Kosten für das Sozialwesen, und das unausgeschöpfte Begabungspotential
behindert die Innovationskraft des Landes.
PISA
zeigt, dass es Länder gibt, welche die Herstellung von Chancengleichheit
bei einem gleichzeitig hohen allgemeinen Leistungsniveau realisieren können.
Hier müssen die eingeleiteten Massnahmen der Orientierung an Kompetenzen
und Standards, der Schaffung besserer Diagnose- und Fördermöglichkeiten
für Lernende mit besonderen Ansprüchen konsequent fortgeführt
werden.
Und
es muss endlich auch über das Niveau der Primarlehrerausbildung (Master
statt Bachelor) und die Reduktion der Pflichtlektionenzahl für
die Lehrpersonen zu Gunsten von mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung
und Zusammenarbeit verhandelt werden können.
Naturwissenschaften
attraktiver machen |
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Die
Analyse der PISA-Daten zeigt, dass Fortschritte in den Naturwissenschaften
einerseits eine Erhöhung des zeitlichen Unterrichtsangebots - zumindest
für einige Schulformen - erforderlich machen. Zudem kann und muss die Motivation der Schülerinnen und Schüler,
die in der Schweiz in diesen Fächern eher unterdurchschnittlich ist,
gesteigert werden: Indem die Bedeutung dieser Fähigkeiten für
die berufliche Zukunft klar gemacht wird, indem naturwissenschaftliches
Wissen besser mit erlebbaren Umweltthemen, nachhaltiger Entwicklung
und technischen Anwendungen verknüpft wird und indem ausserschulische
Angebote (Clubs, Wettbewerbe, Ferienpass-Projekte etc.) gezielt gefördert
werden.
PISA
als Lernfeld retten |
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Das
erneute verfrühte Medienspektakel um Ranglisten mit unqualifizierten,
vorschnellen Interpretationen weist auf die Schwachstelle dieses Unternehmens
hin. PISA sollte ein "Lernen von den Besten
durch Systemvergleiche" werden und nicht ein Wettrennen mit anschliessenden
Siegesfeiern, relativierenden Ausreden, Beschuldigungen und voreiligen
Heilsrezepten. Nun zeigen die Erfahrungen,
dass die Energie immer wieder auf die Sportarena mit Ranglistenkommentaren
und auf das anschliessende Korrigieren von Fehleinschätzungen aus
diesen Ranglisten geleitet wird. Stattdessen sollten künftig in Ruhe
Stärken und Schwächen von Schulsystemen studiert und mit der
gebotenen Sorgfalt Erkenntnisse über Verbesse-rungswege gesucht werden.
Der
LCH und der SER unterstützen alle Bestrebungen der Kantone, der EDK
und des Bundes, über eine datengestützte Bildungspolitik und
Schulentwicklung gewinnbringende Reformen zu ermitteln und durchzuführen.
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Quelle:
Dachverband Schweizer Lehrerinnen und LehrerLCH,
Dezember 2007 |
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