Schule und Bildung
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Bildungsmonitoring in der Schweiz
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EDK Weg zum Bildungsmonitoring Schweiz
Bildungsmonitoring als zyklischer Prozess
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Auf dem Weg zum Bildungsmonitoring Schweiz
von Hans Ambühl , Generalsekretär EDK, Steuerungsgruppe Bildungsmonitoring Schweiz
1. Bildungsbericht Schweiz
Das Wissen zum Bildungssystem Schweiz ausleuchten und neu beleuchten
Bund und Kantone haben gemeinsam die Pilotversion für einen Bildungsbericht Schweiz in Auftrag gegeben. Ich darf heute hier die Auftraggeber vertreten: den Bund (EDI/EVD) und die Kantone (EDK), zusammengefasst in der Steuerungsgruppe Bildungsmonitoring Schweiz. In einer sehr knapp bemessenen Zeit haben Prof. Dr. Stefan Wolter und die Mitarbeitenden von der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung ein qualitativ hochstehendes Produkt erarbeitet.
Erstmals liegt damit eine umfassende Zusammenstellung des relevanten Wissens über das gesamte Bildungssystem Schweiz vor: sämtliche Bildungsstufe werden darin konsequent nach drei Kriterien analysiert (Effizienz, Effektivität und Equity). Das gab es so noch nie.

Der Bericht enthält - wie Sie gehört haben - nicht die Ergebnisse von eigens durchgeführten Erhebungen, sondern geht aus von der bestehenden Datenlage. Im Bericht wird gleichsam ein Scheinwerfer von einer anderen Seite auf diese Daten gerichtet: das Wissen wird neu ausgeleuchtet. Der Bericht fragt beharrlich nach: Was wissen wir? Was wissen wir nicht? Respektive: welche Aussagen können wir auf der Basis von verlässlichem Wissen machen? Und welchen Aussagen fehlt diese Grundlage? Damit leistet der Bericht auch einen wertvollen Beitrag zu einer Bewusstseinsbildung hinsichtlich dem sorgfältigen Umgang mit Daten und Indikatoren.

2. Im Hintergrund steht ein neuer Prozess: das Bildungsmonitoring Schweiz

Neu ist auch der geplante Prozess, der dahinter steht. Bund und Kantone wollen gemeinsam ein Bildungsmonitoring Schweiz aufbauen. Dieses ist kontinuierlich, wissenschaftlich gestützt und umfasst das gesamte schweizerische Bildungssystem (also alle Bildungsstufen). Das Bildungsmonitoring ist angelegt als zyklischer Prozess (vgl. Graphik). Beteiligt an diesem Prozess sind die Wissenschaft (Forschung und Statistik) für die Datenerhebung und Auswertung. Davon zu trennen, aber ebenfalls durchgeführt von der Wissenschaft, ist die Bildungsberichterstattung: alle vier Jahre wird ein Bildungsbericht Schweiz mit allen relevanten Daten entstehen. Dieser dient - Sie sehen das auf der linken Seite der Graphik - Bildungsplanung und Bildungspolitik dazu, Systementscheid

e noch stärker an Evidenz auszurichten, also auf der Basis von validiertem und validem Wissen vorzunehmen. Bildungsmonitoring ist ein Instrument der Qualitätssicherung und -entwicklung auf Systemebene. Es ist notwendig: - weil wir eine eigene Systembeobachtung brauchen; daneben werden wir uns durchaus auch weiter an internationalen Studien (wie PISA oder TIMSS) beteiligen, diese Beteiligung erlaubt uns eine Positionierung im internationalen Vergleich zu Einzelaspekten. - weil wir das Wissen für die Steuerung des Systems verbessern wollen. - weil wir auch stufenbezogene Steuerungsentscheide aus einem Wissen über das ganze System heraus treffen müssen.

3. Die neue verfassungsrechtliche Basis

Vor wenigen Monaten, am 21. Mai 2006, hat das Schweizer Stimmvolk mit 86% die neuen Verfassungsbestimmungen zur Bildung angenommen. Die neuen Bildungsartikel legen fest: "Bund und Kantone sorgen gemeinsam im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für eine hohe Qualität und Durchlässigkeit des Bildungsraumes Schweiz." (Art. 61a, 1). Dazu führen sie gemeinsame Instrumente. Das Bildungsmonitoring ist einer der wesentlichen Prozesse, ja eine eigentliche Voraussetzung dafür, dass Bund und Kantone den neuen Verfassungsauftrag gemäss Art. 61a umsetzen können.

4. Die Funktionen der Pilotversion Bildungsbericht

Im kommenden Jahr werden Bund und Kantone den ersten regulären Bildungsmonitoring-Zyklus lancieren. Im Hinblick auf diesen Prozess leistet der heute vorliegende Bildungsbericht eine wichtige vorbereitende Arbeit, indem er die zur Verfügung stehenden Daten hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für die Systemsteuerung beurteilt, Lücken beschreibt und Hinweise für die definitive Planung des Bildungsmonitorings Schweiz gibt.

5. Die Folgearbeiten auf politischer Ebene

Heute übergibt die "Wissenschaft" ihren Bildungsbericht an die Bildungsbehörden von Bund und Kantonen. Sie haben es gehört: der Bildungsbericht enthält keine direkten Handlungsanweisungen an die Adresse der Bildungspolitik. Es ist nun Sache der Auftraggeber, den Bildungsbericht weiter auszuwerten. Der Bericht bildet die Basis für unsere Weiterarbeit in den kommenden Monaten:

1. Wir werden die langfristige Organisation des Bildungsmonitorings Schweiz klären, das heisst die institutionelle Organisation regeln und die Finanzierung sicher stellen. Und wir werden die Berichterstattung 2010 vorbreiten.

2. Wir werden Massnahmen zur Verbesserung der Datenlage erarbeiten, diesbezüglich die Prioritäten festlegen und klären, wer was macht. 3. Wir werden drittens zu prüfen haben, ob sich bereits aus dem Pilotbericht Massnahmen für die Weiterentwicklung des Systems ableiten lassen, und zwar auf gesamtschweizerischer Ebene wie je auf kantonaler Ebene.

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Bildungsmonitoring als zyklischer Prozess
Quelle: Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF Dezember 2006

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