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Energie Schweiz Speicherkraftwerke
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Entlandung Stausee Solis (GR) 2010
Einweihung Geschiebeumleitstollen 2012
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Entlandung Stausee Solis (Kanton Graubünden)

Die Verlandung des Stausees Solis (Auffüllung von Gewässern mit Geschiebe) ist ein Problem, das jetzt mit einem 850 Meter langen Geschiebeumleitstollen gelöst wird. Am 9. September 2010 fällt mit einer Sprengung der offizielle Startschuss für das 38,4 Mio. Franken teure Bauvorhaben. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis 2012.

Die im Jahre 1986 fertig gebaute, 61 m hohe Bogenstaumauer Solis staut die Albula oberhalb der Schynschlucht zu einem knapp 3 km langen See.

Aufgrund der fortschreitenden Verlandung weist der Stausee Solis ein immer kleineres Nutzvolumen für die Energieproduktion auf. So werden durchschnittlich jedes Jahr rund 80'000 m3 Geschiebe durch Hochwasser von den Flüssen Albula und Julia in den Stausee eingetragen. Das Seevolumen beträgt heute mit rund 2 Mio. m3 nur noch die Hälfte des ursprünglichen Volumens.

Die fortschreitende Verlandung führt unter anderem zu folgenden Problemen:

Die Verlandung bewirkt flussaufwärts eine Anhebung der Flusssohle. Die Unterwasserkanäle der ewz-Zentralen Tiefencastel Ost und West werden eingestaut und der Kraftwerkbetrieb kann dadurch eingeschränkt werden.
Der immer wachsende Verlandungskörper (siehe Grafik) verringert das Speichervolumen und erschwert damit die Bewirtschaftung des Stausees Solis.
Würde die Verlandung die Staumauer erreichen, könnten Komplikationen mit dem Betrieb der in der Staumauer eingebauten Grundablässe auftreten. Diese werden für die Seeabsenkung bei Hochwasser gebraucht.
Mit dem Aufstau der Albula wurde in den natürlichen Geschiebetrieb des Flusses eingegriffen.

ewz will nun die Verlandung des Stausees stoppen und hat nach umfangreichen Vorabklärungen, Untersuchungen und Vorversuchen den Bau dieses Geschiebeumleitstollens beschlossen. Im Juli 2009 hat der Zürcher Stadtrat den für die Projektierung und den Bau notwendigen Kredit von 38,4 Mio. Franken bewilligt. Nach Abschluss der Bauarbeiten im Frühling 2012 wird der Geschiebeumleitstollen in Betrieb genommen. Dadurch wird eine weitere Verlandung des Stausee Solis vermieden werden können. Mit dem Geschiebeumleitstollen steht ewz auch in Zukunft genügend Stauvolumen zur Verfügung, um Energie aus dem Stausee Solis wirtschaftlich und sicher für die Stadt Zürich und Teile Graubündens zu produzieren.

Funktion des Geschiebeumleitstollens

Bei einem sich abzeichnenden Hochwasser wird der Wasserstand im Stausee Solis um rund 6 Meter abgesenkt. Die Oberkante des Verlandungskörpers wird damit freigelegt. Das mit dem Hochwasser von Albula und Julia angeschwemmte Geschiebe kann sich dank der Absenkung nicht ablagern und wird vom Hochwasser mitgerissen.

Jetzt wird der Geschiebeumleitstollen geöffnet und das Hochwasser - zusammen mit dem Geschiebe - um die Staumauer herum abgeleitet und unterhalb der Staumauer der Albula zurückgegeben.

Erfahrungen haben gezeigt, dass jährlich ungefähr zwei bis drei genügend grosse Hochwasserereignisse vorkommen, um den Geschiebeumleitstollen in Betrieb nehmen zu können.

Quelle: Text EWZ 2010

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